Skip to main content

Olympia-Bronze für Gina Lückenkemper

Insgesamt 11 SCCer und SCCerinnen nahmen an den am Wochenende zuende gegangenen Olympischen Spielen in Paris teil. Die BR Volleys stellten mit Johannes Tille, Tobias Krick, Ruben Schott und Moritz Reichert vier Athleten für die Deutsche Nationalmannschaft und Louisa Lippmann vertrat mit Laura Ludwig den DVV beim Beachvolleyball der Frauen. Aus der Leichtathletik qualifizierten sich Alica Schmidt und Skadi Schier für die 4x400m-Staffeln, Gina Lückenkemper für die 100m als auch 4x100m-Staffel, Emil Agyekum über die 400m Hürden sowie Amanal Petros für den Marathon als auch Mohammad Alsalami für das Refugee Olympics Team im Weitsprung. Deborah Schöneborn (Marathon) und Lukas Krappe (4x400m) gehörten dem Ersatzpool an.

LEICHTATHLETIK

Schon im Vorlauf der 4x100m-Staffel hatte es sich angedeutet. Mit einem zweiten Platz im Vorlauf hinter der US-Staffel qualifizierte sich die DLV-Staffel mit Sophia Junk, Lisa Mayer, SCCerin Gina Lückenkemper und Rebekka Haase direkt für das Olympiafinale. Die Wechsel waren noch nicht perfekt, dennoch liefen sie mit 42,15s eine schnellere Zeit als bei ihrem EM-Titel von 2022 und nah an die Zeiten der drei schnelleren Staffeln. Zum Finale wusste die Staffel (am Start Alex Burghardt statt Sophia Junk) dass eine Medaille drin ist. Der erste Wechsel ließ die Zuschauer ruhig werden, da Lisa Mayer erst recht spät in der Hand hatte und nicht sofort erkennbar war, ob die Übergabe noch im Wechselraum erfolgte. Als Lisa Mayer dann aber den Stab an Gina übergab, zeigte die SCCerin was die ganze Zeit in Ihren Beinen steckte und übergibt in Führung liegend an Rebekka Haase. Sie konnte zwar den schnellen Sprinterinnen aus USA und Großbritannien Stand halten, aber führte die DLV-Staffel zur hervorragenden Bronzemedaille mit einer erneuten Steigerung auf 41,97s – die schnellste Zeit seit der Wiedervereinigung! Kurz später war auch klar, dass der erste Wechsel sauber war und die Freude war grenzenlos!

Gina sagte im DLV-Interview: „Ich hatte so viel Adrenalin in meinem Körper, ich glaube, wenn ich voll hinterhergerannt wäre, wäre ich nicht als Letzte ins Ziel gekommen. Es war noch schneller als gestern: 9,89. Ich bin die schnellste Zeit meiner Karriere (Anm. Red.: und des Olympiafinals) durch die Kurve gerannt, ich bin noch nie fliegend unter zehn Sekunden geblieben. Es war „all or nothing“.“

Das Gina gut drauf ist, deutete sich bereits im Einzel an. Im Vorlauf noch beeindruckt von der lauten Atmosphäre in einer Morning Session, fiel es ihr schwer im Startblock den Fokus zu halten, sprintete aber dennoch als Drittplatzierte (11,08s) ins Halbfinale. Dort konnte sie nach einem Gespräch mit der DLV-Sportpsychologin besser auf ihr Ziel „Finale“ fokussieren. Auf der zweiten Rennhälfte sprintete Gina noch auf Rang 4 mit einer Zeit von 11,09s vor. Doch dann leider die Ernüchterung, lediglich 2 Hundertstel fehlen für das Finale und sie beendet als zehntschnellste Frau der Welt den 100m-Wettwerb.

Bei den Langstaffeln lief es leider nicht so erfolgreich. Den Beginn machte Alica Schmidt mit der 4x400m-Mixed-Staffel, wo es bereits im Vorfeld interne Unruhen gab. Mit einer Zeit von 3:15,63 fehlten über vier Sekunden für den Finaleinzug. Die Frauenstaffel konnte sich mit einem guten Lauf (3:25,90min) in Rom bei der EM noch das letzte Ticket für Olympia sichern, somit war klar, dass sie sich steigern müssen, wenn sie es ins Finale schaffen möchten. Jedoch hatte schon Skadi Schier als Startläuferin einen deutlichen Rückstand auf die Führenden, sodass sich auch die folgenden Alica Schmidt, Mona Mayer und Eileen Demes den Anschluss nicht wiederherstellen konnten und sich einen engen Kampf mit Italien und Polen lieferten. Aber auch ihnen mussten sie sich knapp geschlagen geben und liefen nach 3:26,95min als Gesamt-Elfte ein. Die Damen haben wertvolle Erfahrung gesammelt und gehen nun voller Zuversicht in die nächste Olympiade.

Nachdem Emil Agyekum über den Hoffnungslauf noch das Halbfinale über 400m Hürden erreichte, aber auch ihm trotz stabilen Ergebnissen unter 49s und nah an seiner PB der Finaleinzug nicht gelang, kam er auch bei der 4x400m-Männerstaffel zum Einsatz. Mit Jean Paul Bredau (SC Potsdam), Marc Koch (LG Nord Berlin) und Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund) ging das Bronze-Quartett der EM in Rom an den Start und sie konnten ihre SB nochmal auf 3:00,29min steigern. Trotz einer schnelleren Zeit als bei der EM reichte es nicht für den Finaleinzug. Mit einer Zeit von 3:00,26min qualifizierte sich Italien nach der Disqualifikation von Nigeria noch für das Finale und das DLV-Quartett musste sich auf Grund weniger Hundertstel mit dem 9. Platz zufriedengeben.

Aber in der Gesamtabrechnung kann Emil mit einem 13. Platz über 400m Hürden und dem knappen Staffelergebnis sehr stolz mit den Leistungen bei seinen ersten Olympischen Spielen sein.

Gar nicht zufrieden sind Mohammad Alsalami (Weitsprung) und Amanal Petros (Marathon). Während Mohammad bei seiner Qualifikation weiter hinter seinem Potenzial blieb, musste Amanal nach einer Erkrankung in der Vorbereitungsphase auf der anspruchsvollen Strecke vor Streckenhälfte bereits abreißen lassen bevor er dann bei Kilometer 32 ganz aufgeben musste. „Die (Anm. Red.: Erkrankung) hat mich leider total zurückgeworfen. Denn ich war in einer sehr, sehr guten Form. Mein Ziel wären die Top 5 gewesen. Aber es ging nicht, der Körper war total zerstört.“

Foto-Copyright: Iris Hensel

VOLLEYBALL

Das Volleyball-Nationalteam prsäentierten sich von Anfang an stark. Bereits beim Auftaktspiel erkämpften sie sich ein gegen starke Japaner einen Tiebreak-Sieg. Auch im darauffolgenden Gruppenspiel stand mit den USA ein weiterer starker Konkurent auf dem Feld gegenüber. Nachdem die Deutsche Mannschaft zunächst 0:2 nach Sätzen zurücklagen, kämpften sie sich beherzt zurück und schafften das Tiebreak mit einem wichtigen Punktsieg für die K.O.-Phase. Am Ende machten dann jedoch die Amerikaner den Sieg für sich klar (2:3; 21:25 | 17:25 | 25:17 | 25:20 | 11:15). Im letzten Gruppenspiel gegen Argentinien gab es ohne Satzabgabe einen klaren Sieg und somit den sicheren Einzug in das Viertelfinale (3:0; 25:13 | 25:21 | 25:21). Dort wartete mit den Gastgebern die nächste Herausforderung. Der Start ins Duell verlief erfolgversprechend. Mit einem klaren Sieg des ersten Satzes und einem harterkämpften zweiten Satzgewinn befanden sich die DVV-Männer auf einem guten Weg. Jedoch gelang den Franzosen vor heimischem Publikum noch das Spiel zu drehen und die späteren Olympiasieger entschieden den Tiebreak für sich (2:3; 25:18 | 28:26 | 20:25 | 21:25 | 13:15). Auch wenn es somit nicht für den Halbfinaleinzug gereicht hat, können die Volleyballer sehr stolz auf sich sein, zu den Top8 der Welt zu gehören.

Nicht ganz so zufriedenstellend verlief der Beachvolleyballwettbewerb für Louisa Lippmann mit ihrer Partnerin Laura Ludwig. Mit großen Zielen sind die beiden angereist, konnten sich aber auf dem Beachfield zu Füßen des Eifelturms nicht beweisen. In allen drei Gruppenspiele gegen Japan, Frankreich und die Schweiz mussten die beiden Damen geschlagen geben und konnten keinen einzigen Satz gewinnen. Somit war der Olympiatraum bereits beendet, bevor er erst richtig begonnen hatte.