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American Football: Play Offs für die Berlin Rebels - Das erste mal in der Vereinsgeschichte

Um mit den Abschlussworten von Alexander Tounkara (Wide Receiver) nach dem Spiel zu starten: „The first time in history - god damn it!“.

BR vs HI 2Und die Defense hält - Foto: Christian Goßlar

Und genau das war es, was die Rebellen sich von dieser Saison erhofft haben und was dieses Team zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte der Hauptstadtrebellen geschafft hat. Die Erleichterung über den Sieg in einem Spiel, welches in den letzten Minuten nochmal gänzlich zugunsten der Hildesheimer gekippt ist, war den Jungs anzusehen. Das die Hildesheimer trotz des Aufsteigerstempels nicht zu unterschätzen sind, haben sie im Verlauf ihrer Saison deutlich gezeigt. Boten sie doch Spitzenteams, wie den Dresden Monarchs oder den Kiel Baltic Hurricanes ebenso die Stirn, wie auch uns im Hinspiel im Mommsenstadion. Allerdings fiel eben dieses Rebellische Heimspiel mit 31:13 noch wesentlich deutlicher aus als das was am gestrigen Spieltag kommen sollte.

Head Coach Kim Kuci fasst das Spiel wie folgt zusammen: „Die Mannschaft hat heute eine Menge Charakter gezeigt und sich in einem bis ins vierte Quarter hart umkämpften Spiel durchgesetzt. Aufgrund vieler berufs- und verletzungsbedingter Ausfälle war die ohnehin starke Hildesheimer Offense in der ersten Hälfte noch kontrollierbar, aber spätestens mit dem Ausfall von Jamaal White und auch Daniel Holland, konnte die Defense kaum noch Paroli bieten. Ich bin daher froh, dass wir die zwei Punkte und die finale Entscheidung über den Einzug in die Playoffs mit nach Berlin nehmen können. Für unsere Organisation ist dies ein bedeutender Moment, auf den die Rebels nun schon seit 2012 mit vielen Hochs, aber auch einigen Tiefs hingearbeitet haben. Es gilt nun eine möglichst gute Platzierung für die Playoffs zu erreichen, denn die Süd Gruppe ist in diesem Jahr besonders stark einzuschätzen. Der erste Meilenstein hierzu erwartet uns in zwei Wochen gegen Dresden, die bisher eine beeindruckende Saison hingelegt haben.“

Die ersten Punkte brachten die Hildesheimer aufs Scoreboard. Nach einem sicheren Laufspiel und einer Rebels Defense, die einige Momente brauchte, um ins Spiel zu finden, landete der RB der Hildesheimer in der Endzone und es stand 7:0 (PAT gut). Doch die Rebels fanden ziemlich schnell eine Antwort und die hatte einmal mehr RB Larry McCoy parat, der in dieser Saison als leading Rusher kaum noch einzuholen ist. Der Touchdown war kaum auf dem Scoreboard erschienen als die Hildesheimer den PAT erfolgreich blocken und sicher in die gegnerische Endzone returnen konnten. Neuer Score: 9:6 für die Invaders. Die Rebellen standen nun ein wenig mehr unter Druck, was aber kein Problem für QB Terell Robinson sein sollte, der das Ei zum nächsten Touchdown selbst in die gegnerische Endzone trug. Weitere Scores gehen auf das Konto von Larry McCoy, Dominik Helmbold und Alexander Tounkara, der einen Pass sichern konnte, nachdem das Angriffsrecht durch eine Interception von Linebacker Orkan Atakan, wieder auf die Rebellen wechselte.

Der Score zum 4. Quarter: 23:41. Aber das war noch lange nicht das Ende. So einfach wollten sich die Hildesheimer nicht geschlagen geben. Nach einem weiteren Touchdown der Hildesheimer folgte der Kick Off und Hildesheim entschied sich für einen Onside Kick, den sie selbst sichern konnten. Somit Hildesheim weiterhin im Angriffsrecht und auf Rebelsseite Ausfälle von starken Defensespielern, wie DB Jamaal White, DE Daniel Holland und Cornerback Phil Ruffin. Dies nutzten die Hildesheimer und brachten einen weiteren Touchdown aufs Scoreboard. Somit wechselte das Angriffsrecht wieder auf Rebelsseite und die Offense bewegte den Ball übers Feld in Richtung Endzone Hildesheims. Drei Versuche konnten gestoppt werden, 2:30 Minuten auf der Uhr, 4. Versuch und das First Down musste klappen. Die Rebels entschieden sich den 4. Versuch auszuspielen und schafften das First Down und somit hieß es ein letztes Mal „1st and goal“ für die Hauptstädter. Weitere 4 Versuche und kein Touchdown war zu holen. Dennoch lief die Uhr gnadenlos runter. Die Rebels behielten den Ball für den 4. Versuch bei auslaufender Zeit und das Spiel wurde abgepfiffen mit 38:41. Ein hartes Spiel, zwei starke Gegner - einer der am härtesten umkämpften und dennoch wichtigstens Siege der Rebels.

Denn dieser Sieg bedeutet für die schwarz/silbernen den Einzug in die Play Offs. Das erste mal in der Vereinsgeschichte schafft es ein Seniorteam der Rebels in die Finalrunden der ersten Liga. Es ist für Spieler sowie Coaches, Vorstand und Staff der verdiente Lohn für jahrelange Arbeit und all das Herzblut das in dieser Organisation steckt. Vier Spiele bleiben und es müsste nicht mit rechten Dingen zugehen, wenn diese komplett verloren werden würden. Man konnte den Jungs die Steine von den Herzen, den Druck abfallen und die Freude und Erleichterung darüber sehen, das geschafft zu haben, was vor dieser Saison kaum einer geglaubt hatte.

Nach dem Spiel wurden einige Spieler, der 1. Vorsitzenden und der sportliche Direktor zum Geschehen gefragt:

Was bedeutet euch der Einzug in die Play Offs und diese Wahnsinns-Saison?

Sebastian „Casper“ Ruf - Saftey der Berlin Rebels und seit 2004 in schwarz/silber auf dem Feld. Mit den Rebels hat Casper alles durchlebt. Aufstieg, Abstieg, die Rückkehr in die GFL und den mit einem Punkt verpassten Einzug in die Play Offs. Jetzt ist es geschafft. Sie sind eines der besten vier Teams der GFL Nord und momentan Tabellenführer mit nur einem verlorenen Spiel in Kiel.

Ein Traum ist in Erfüllung gegangen! Ich habe mir fest vorgenommen in der Offseason mehr zu geben, um mir später nicht vorwerfen zu müssen, nicht alles für den Traum gegeben zu haben! Ich werde ja auch nicht jünger und es hat sich ausgezahlt! Aber auch wenn wir es jetzt zum ersten Mal in die Playoffs geschafft haben, kann ich mich noch gar nicht wirklich freuen, weil ich nicht das Gefühl habe, dass das schon alles war! Jetzt will ich mehr und ich bin der festen Überzeugung da geht noch was! Wir dürfen jetzt nicht nachlassen!“

Sven Skora - Offensive Line der Berlin Rebels und 2009 mit dem Team in die GFL aufgestiegen:

„Für mich ist diese Saison etwas ganz besonderes! Wenn ich auf die Tabelle gucke kann ich es selber nicht glauben. Das Ganze wird jetzt, mit dem erreichen der Playoffs immer greifbarer für mich. Egal welcher Platz es ist am Ende, ich bin Stolz und glücklich ein Teil dieses Team zu sein."

Andreas Riedel - 1. Vorsitzender und Gründungsmitglied der Berlin Rebels.

„Mit dem hart umkämpften Sieg gegen Hildesheim haben wir faktisch die Play-Offs erreicht. Dies ist ein wichtiger Meilenstein in unserer Vereinsgeschichte! Dieser Erfolg ist aber nicht nur für die Spieler und Coaches wichtig, sondern gleichzeitig auch für alle Beteiligten in der gesamten Organisation der Rebels. Ist dies ja nicht nur eine Bestätigung für die bisher geleistete Arbeit, sondern auch Motivation für die Zukunft.“

Seit 2013 ist Dogan Özdincer als sportlicher Berater und seit 2015 als Sportlicher Direktor ein Teil der Rebels Familie.

„Endlich haben wir dem Teufel die Beine gebrochen und eine neue Ära hat begonnen. Unzählige Stunden im War-Room (Coaches-Office), Evaluation der Spieler, Herzblut und Tränen, die wir gemeinsam geschwitzt haben, haben uns letztendlich zu einem gefährlichen Play Off Team gemacht. Ein historischer und wichtiger Moment in der Vereinsgeschichte. Wir haben den Neuaufbau nach 2014 in Ruhe und mit voller Konzentration, Überzeugung und Vertrauen intern sowie extern geschafft. Unser Football-Programm spricht für sich und ist mit den richtigen Komponenten und kompetenten Personen für die Zukunft gefestigt.“

Der nächste Meilenstein auf dem weiteren Weg sind die Dresden Monarchs am Samstag, den 13. August in Dresden. Bis dahin gönnen sich die Rebels eine kleine Pause, um dann in die Schlussphase ihrer regulären Saison zu starten.

www.berlin-rebels.de