Volleyball-CL: Der perfekte Jahresabschluss
Die BR Volleys können sich über einen erfolgreichen Jahresabschluss freuen: Der Deutsche Meister setzte sich am Mittwochabend vor 4.521 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle überraschend deutlich mit 3:0 (25:16, 25:18, 25:19) gegen den dreifachen Champions-League-Sieger Diatec Trentino aus Italien durch und hat sich damit endgültig für die Play-off-Runde der besten zwölf Mannschaften Europas qualifiziert.
Die Euphorie des langersehnten Einzugs in das DVV-Pokalfinale vor vier Tagen gegen Generali Haching wollte Berlins Volleyballteam Nr. 1 mit in das Spiel gegen die Ausnahme-Mannschaft aus Trient nehmen. Und das gelang dem Team von Trainer Mark Lebedew gleich von Beginn an. Die Gäste – ohne Kapitän Emanuele Birarelli nach Berlin gereist, der am Dienstag erstmals Vater wurde – hatten Schwierigkeiten, dem hohen Tempo der Gastgeber zu folgen.
War der Auftaktsatz in den ersten Ballwechseln noch ausgeglichen, sorgten Mittelblocker Srecko Lisinac mit einem Block und Paul Carroll mit einem harten Diagonalangriff für eine erste kleine Führung (8:6). Selbstbewusst, mit sicherer Annahme, starkem Block und variablen Angriffen zeigten die Berliner fortan, wer der Hausherr im „Volleyballtempel“ ist. Mit 25:16 ging der erste Durchgang mehr als deutlich an den Deutschen Meister.
Der viermalige Clubweltmeister – im ersten Satz noch ohne den bulgarischen Superstar Tsvetan Sokolov auf dem Parkett – reagierte und erwischte mit 6:3 den besseren Start in den Folgedurchgang. Doch schon beim Stand von 6:6 konnten die Hauptstädter dank einer Aufschlagserie von Robert Kromm ausgleichen, ehe sie zur ersten technischen Auszeit mit 8:7 in Führung gingen. Wenig später baute Tomas Kmet mit einem Angriff über die Mitte den Vorsprung zum 14:12 aus. Mit Scott Touzinsky am Service wuchs der Abstand weiterhin an, beim 20:16 glänzte der US-Amerikaner sogar mit einem Ass. Nach weiteren starken Aktionen der Gastgeber – insbesondere von Robert Kromm, der mit 13 Zählern am Ende erfolgreichster Punktesammler der Berliner war – besiegelte schließlich ein Fehlaufschlag der Italiener das 25:18 und somit die 2:0-Satzführung.
Waren die BR Volleys zuvor optimistisch gewesen, was ihr Weiterkommen in die Runde der besten zwölf Teams des Kontinents betrifft, konnten sie sich dessen nun sicher sein. Ein Punkt (und somit mindestens 13 Zähler in der Tabelle der Gruppe D) bedeuteten schon zu diesem Zeitpunkt die Qualifikation für die K.o.-Runde.
Doch damit gaben sich die BR Volleys unter den Augen von mehr als 4.500 Zuschauern im bebenden „Volleyballtempel“ nicht zufrieden. Zwar erwischten die Italiener auch im dritten Durchgang den besseren Start (5:7, 7:10, 9:12), doch der Deutsche Meister konnte den Rückstand nach und nach aufholen. Trainer Mark Lebedew brachte nun Aleksandar Spirovski für Paul Carroll auf der Diagonal- und Sebastian Kühner für Kawika Shoji auf der Zuspiel-Position. Nachdem die Berliner beim Stand von 13:13 ausgleichen konnten, übernahmen sie bei 18:17 die Führung und spätestens beim Stand von 21:18 schien der Sieg gegen das italienische Starensemble wirklich möglich. Und tatsächlich machten die Hauptstädter wenige Ballwechsel später die Sensation mit einem 25:19-Sastzgewinn perfekt.
Die überraschende Niederlage dürfte für das Gäste-Team von Trainer Roberto Serniotti jedoch nicht allzu schwer wiegen. Denn trotz des 0:3 bleiben die Italiener Tabellenerster der Gruppe D und dürfen in der morgigen Auslosung des Playoff-12 nun auf einen vermeintlich leichteren Gegner hoffen. Die BR Volleys ziehen als Gruppenzweiter punktgleich mit Trentino in die nächste Runde ein und sind damit der einzige im Wettbewerb verbliebene deutsche Verein.
„Das Spiel heute war für uns nicht wirklich wichtig“, sagte der Italiener Filipo Lanza, mit 14 Punkten der Beste seines Teams, nach dem Match. „Wir haben heute viel mit verschiedenen Spielern probiert und waren deswegen nicht konstant auf gutem Niveau. Mit dem ersten Platz in unserer Gruppe sind wir natürlich sehr zufrieden, gerade weil wir eine neue, junge Mannschaft haben“, so der Außenangreifer.
Mark Lebedew war über den Auftritt seiner Mannschaft glücklich: „Wir haben heute alles richtig gemacht. Wir haben motoviert und diszipliniert gespielt – genau so wie wir es uns vorgenommen haben. Und vor einer solchen Kulisse zu spielen, lässt uns manchmal einfach als Team unbesiegbar fühlen. Die Stimmung hat uns heute wirklich extrem motiviert“, so der Australier.
„Es hätte wohl niemand erwartet, dass wir heute Abend 3:0 gewinnen – noch dazu in nur 65 Minuten“, war auch Robert Kromm nach dem Spiel überglücklich. „Wir müssen uns einfach bei unseren Zuschauern bedanken, das war heute wieder eine sensationelle Atmosphäre und fantastische Unterstützung!“
(Quelle: aktuelle Mitteilung der BERLIN RECYCLING Volleys, der Bundesligamannschaft des SCC BERLIN Volleyball)