Volleyball: Ein starker Endspurt
Mit einer eindrucksvollen Schlussphase sicherten sich die BR Volleys am Sonntagnachmittag den ersten Sieg im Jahr 2017. Vor 3.571 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle spielten die Hausherren zwei Sätze lang dominant, mussten sich im dritten Durchgang aber gewaltig strecken, um den TV Ingersoll Bühl letztlich klar mit 3:0 (25:19, 25:14, 25:23) zu bezwingen. Durch den zehnten Saisonerfolg rückten die Hauptstädter in der Tabelle der Volleyball Bundesliga auf den zweiten Platz vor.
BR Volleys Coach Roberto Serniotti vertraute im ersten Spiel des neuen Jahres neben Kapitän Robert Kromm auf Tsimafei Zhukouski, Luke Perry, Steven Marshall, Paul Carroll, Felix Fischer und Graham Vigrass.
Beide Teams benötigten einige Zeit, um in das Spiel zu finden, bestachen zwar mit guter Blockarbeit, suchten aber am Aufschlag vergeblich ihren Rhythmus. Der Erste, der diesen fand, war BR Volleys Zuspieler Zhukouski und prompt zogen die Berliner davon (10:6). Das Match nahm Fahrt auf und immer wieder flogen die Akteure auf beiden Seiten bei fulminanten Abwehraktionen über den orangen Hallenboden (16:12). Als die "Bisons" wieder auf Tuchfühlung waren (19:17), zeigte Diagonalangreifer Carroll, warum der Australier zu den besten Service-Spielern der Liga zählt und erhöhte den Vorsprung (23:17). Zum Satzball brachte Serniotti Wouter Ter Maat und Sebastian Kühner ins Match. Der ehemalige SCC Junior legte im zweiten Versuch für seinen Kapitän Kromm auf, der überlegt zum Satzgewinn vollstreckte (25:19).
Serniotti kehrte zurück zu seiner Startformation, die nun immer besser harmonierte. Gleich vier Blockpunkte zu Satzbeginn brachten die BR Volleys in eine komfortable Position (10:6). Fortan entwickelte der Triplesieger eine mitreißende Spielfreude. Ob Carroll-Ass, Zhukouski-Leger oder Fischer-Schnellangriff – es funktionierte alles und Gästetrainer Ruben Wolochin versuchte dem mit der Einwechslung von Mayaula entgegenzusteuern (17:9). Youngster Ruben Schott bekam nun auch seine Einsatzzeit und die Berliner ließen nicht mehr locker. Noch einmal verzückte Zuspieler Zhukouski das Publikum mit einem Leger und nach einem Aufschlagfehler des Usbeken Sobirov standen 10 Satzbälle für die Hauptstädter zu Buche. Marshall, der gemeinsam mit Perry felsenfest in der Annahme stand, vollstreckte per Servicewinner zum Satzgewinn (25:14).
Während die Hausherren es in der Folgezeit an Konsequenz mangeln ließen, zeigte das TVB-Team, welche Qualität in seinem Kader steckt. Gäste-Zuspieler Finoli ließ seine Klasse mehrfach aufblitzen und Bühl ging verdient in Führung (6:11). Strittige Netzaktionen sorgten für Emotionen auf und neben dem Court. Erst eine rote Karte für Finoli beruhigte das Geschehen, aber die Berliner kämpften weiterhin mit ihrer Konzentration (11:16). Die "Bisons" verteidigten den Vorsprung aufopferungsvoll mit starken Abwehraktionen und hatten den Satzgewinn bereits vor Augen (18:22), als die BR Volleys Aufschlag-Kanone Tsimafei Zhukouski dem Volleyballtempel gewaltig einheizte. Mit der Unterstützung der Fans und nun wieder verbesserter Blockarbeit startete die Heimmannschaft eine eindrucksvolle Aufholjagd, kämpfte sich Punkt für Punkt heran und führte plötzlich (24:22). Mittelblocker Vigrass nutzte die erste sich bietende Chance und machte nach 78 Minuten den Matchgewinn perfekt (25:23).
Der "Sports&Travel MVP" des Tages, Libero Luke Perry war im Anschluss stolz auf eine kompakte BR Volleys Teamleistung: "Unsere ersten beiden Sätze liefen sehr gut. Als dann aber die Konzentration nachließ, konnten wir das, was wir zuletzt im Training einstudiert haben, anwenden. Jeder hat sich noch einmal fokussiert und alles gegeben. Das war ein starkes Comeback und weil wir diese Reaktion gezeigt haben, können wir heute zufrieden sein."
Kapitän Robert Kromm sah trotz des klaren Sieges noch Steigerungspotenzial: "Das war ein guter Start in die Rückrunde. Die drei Punkte nehmen wir gern mit, doch es war nicht alles perfekt. Ich denke, wir können und müssen noch eine Schippe drauflegen." Das wird definitiv schon am nächsten Wochenende nötig sein, denn am Samstag (14. Jan um 20.00 Uhr) reisen die Berliner in die "Gellersenhölle" zur heimstarken SVG Lüneburg.