Volleyball: Nach hartem Pokalfight ins Viertelfinale
Durchatmen in Deutschlands Volleyballtempel: Die BR Volleys bleiben nach einer packenden Aufholjagd gegen die SWD Powervolleys Düren im DVV-Pokalwettbewerb 17/18. Cheftrainer Luke Reynolds bewies am Mittwochabend bei seinen Einwechslungen ein glückliches Händchen und hatte damit – ebenso wie Neuzugang Pierre Pujol – großen Anteil daran, dass der Hauptstadtclub nach 0:2-Rückstand einen 3:2-Sieg (22:25, 22:25, 25:19, 25:18, 15:11) feiern durfte. Im Viertelfinale treffen Robert Kromm & Co nun am 25. November um 18.30 Uhr zuhause auf den Haching-Bezwinger TSV Herrsching.
Erst am vergangenen Freitag offiziell vom Verein vorgestellt, nahm Pujol in diesem KO-Spiel bereits auf der Ersatzbank Platz und sah gemeinsam mit 3.623 Zuschauern in der Berliner Max-Schmeling-Halle die folgende BR Volleys Startformation: Sebastian Kühner, Paul Carroll, Graham Vigrass, Aleksandar Okolic, Robert Kromm, Steven Marshall, Paul Carroll und Luke Perry.
Düren erwischte den besseren Start ins Match und stellte die Berliner vor allem mit einem starken Block vor Probleme (6:9). Aber Kromm & Co kämpften sich nach und nach ins Spiel und es entwickelte sich früh der erwartet harte Pokalfight mit langen Ballwechseln (14:14). Die Außenangreifer der Rheinländer Romans Sauss und - an alter Wirkungsstätte - Dirk Westphal agierten in der Schlussphase von Satz eins extrem clever und ließen ihren Trainer Stefan Falter jubeln (22:25).
Die BR Volleys hatten auch in der Folgezeit - speziell aus negativer Annahme - große Probleme zu punkten und begingen noch zu viele Fehler im Angriff (7:7). Bei Blocks von Marshall und Carroll flammte die Klasse der Hauptstädter zwar für einen Moment auf (17:15), doch insgesamt blieben die Gäste stabiler und drehten den Durchgang verdientermaßen (18:21). Daran änderte auch die Einwechslung von Neuzugang Pujol zunächst nichts (22:25).
Der Franzose blieb aber im dritten Satz auf der Platte und wurde fortan zum erhofften Dreh- und Angelpunkt des Berliner Spiels. Seine Pässe wusste vor allem Steven Marshall nun konsequent zu verwerten, der zudem mit seinem Aufschlag punktete (14:10). Kyle Russell, von Reynolds für den glücklosen Carroll eingewechselt, wurde zum belebenden Element und so konnten die Berliner den Satzrückstand verkürzen (25:19).
Die BR Volleys blieben griffig im Block und erspielten sich im Folgesatz ebenfalls ein frühes Punkte-Polster (8:3). Die Sicherheit war in die orangen Reihen zurückgekehrt, besonders weil Pujol seine Mitspieler weiter gekonnt in Szene setzte und Marshall nun nicht mehr zu stoppen war. Der Kanadier besorgte den Fans im Volleyballtempel den umjubelten Satzausgleich (25:18).
Mit seinem Aufschlag knüpfte er auch im Tiebreak nahtlos daran an und zwang die Powervolleys zur frühen Auszeit (4:0). Düren wirkte ratlos und Berlins Volleyballteam Nr. 1 war nun nicht mehr aufzuhalten. Ein weiterer Russel-Block entschied das Match endgültig, sodass die Hauptstädter drei Ballwechsel lang Anlauf nahmen, ehe wiederum der Amerikaner zum Heimsieg vollstreckte (15:11).
Neuzugang Pujol machte beiden Mannschaften ein Kompliment: „Dass ich so früh zum Einsatz kam, hat mich überrascht. Ich bin glücklich, wie es dann gelaufen ist. Düren hat sehr stark agiert, wirkte absolut eingespielt. Der Sieg war gut für das Team und unser Selbstvertrauen. Ich finde, wir haben Charakter gezeigt. Vor dieser Kulisse macht es großen Spaß.“
Cheftrainer Luke Reynolds atmete nach diesem Spiel gemeinsam mit den Zuschauern einmal kräftig durch: „Ich verspüre eine große Erleichterung. Die Spieler haben sich auf das Match gefreut, für mich war es eher Stress. Die ersten Sätze haben mir ganz und gar nicht gefallen. Danach haben wir gekämpft, mentale Stärke bewiesen und die Herausforderung angenommen. Die Spieler von der Bank haben viel Energie ins Match gebracht. Ich bin stolz auf die Mannschaft.“
An die Leistungen der letzten drei Sätze dieser Pokalschlacht wollen und müssen die BR Volleys schon am Sonntagnachmittag (12. Nov um 16.00 Uhr) anknüpfen, wenn die SVG Lüneburg zum Bundesligaduell in der Max-Schmeling-Halle zu Gast ist.