Mit großer Moral zum Tiebreak-Sieg
5.892 Zuschauer wollten die BR Volleys am Sonntag im letzten Heimspiel des Jahres 2018 noch einmal siegen sehen. Nach enormen Anlaufschwierigkeiten erfüllten Kapitän Sebastian Kühner und Co. ihren treuen Fans diesen Weihnachtswunsch und feierten nach einem 0:2-Satzrückstand einen vielumjubelten Tiebreak-Erfolg gegen die SVG Lüneburg (20:25, 26:28, 25:21, 25:22, 15:10).
Sebastian Kühner und Georg Klein durften beim letzten Heimauftritt 2018 von Beginn an ran. Gemeinsam mit ihnen standen Nicolas Le Goff, Benjamin Patch, Samuel Tuia, Adam White und Libero Dustin Watten am Netz. Nicolas Rossard fehlte dem Deutschen Meister mit gebrochenem Finger.
Verkehrte Welt im ersten Satz: Die BR Volleys schlugen aus ihrer sicheren Annahme (71 % positiv) kein Kapital, während die Gäste aus Norddeutschland aus ihrer wiederum schwachen Annahme (29 %) nahezu alle Angriffe in Punkte verwandelten (89 %). Dazu bissen sich die Berliner am bestens eingestellten "LüneBlock" häufig die Zähne aus (4:5, 8:12, 9:16). Mit den beiden Einwechslungen von Kyle Russell und Moritz Reichert verbesserte sich das Spiel der Hausherren etwas und deshalb durften beide trotz verlorenem Auftaktsatz (20:25) auch im Folgedurchgang auf dem Parkett bleiben.
Das BR Volleys Team nahm den Kampf nun an. Russell ließ im „Drückduell“ am Netz die Muskeln spielen (6:5) und Kühner holte gleich zweimal seine gefürchtete „linke Klebe“ raus (10:9). Auch wenn der Block kaum ein Mittel gegen Schnellangreifer Baxpöhler fand, wusste Klein zumindest Schlien spektakulär zu stoppen (14:13). Als es wichtig wurde, patzten zunächst Reichert und dann Watten in der Annahme und das Momentum kippte (19:21). Nach einem Missverständnis zwischen Kühner und Le Goff hatte der Pokalfinalist den ersten Satzball (23:24). Anschließend hatten beide Teams ihre Chancen, den Durchgang für sich zu entscheiden. Das Glück war nach einem Netzroller-Aufschlag von Sclater jedoch mit den Gästen (26:28).
Vieles sprach für einen kurzen Volleyballabend, als die "LüneHünen" im dritten Satz sofort wieder davonzogen (7:9, 13:16). Dann aber brachte Kühner mit starkem Service die Wende. Der Kapitän verhalf seinem BR Volleys Team zum Ausgleich (16:16) und angetrieben von fast 6.000 Zuschauern drehte Whites Aufschlagsserie das Zwischenresultat (19:17). Der Australier bescherte seinem Team dann auch drei Satzbälle. Sclaters Angriff war zu lang und die Berliner verkürzten (21:25).
Licht und Schatten wechselten sich im Spiel der Berliner weiterhin ab. Sinnbildlich dafür Russell, der den Ball erst ins Aus legte, dann das Ass schlug und im Anschluss von Kessel geblockt wurde (5:7). Kühner konnte mit einem weiteren Aufschlag-Ass erneut ausgleichen und sehr viel Last lag im Angriff nun auf den Schultern von Russell (12:12, 15:15). Mit Hilfe der Netzkante gelang dem Amerikaner ein weiterer Servicewinner (19:18) und das nächste Break gelang dank eines Scalter-Fehlers (23:21). Der Satzausgleich war folgerichtig (25:22)
Den alles entscheidenden Tiebreak eröffnete Russell mit einem Block und nachdem White ebenfalls zupackte, schlug der mittlerweile eingewechselte Jeffrey Jendryk ein ganz wichtiges Ass (6:4). Kühner schickte sich mit seinem neunten (!) Punkt selbst an die Aufschlaglinie und sorgte für die Vorentscheidung (9:5). Anders als noch im Pokalspiel gab man das Zepter dieses Mal nicht mehr aus der Hand und Topscorer Russell (25 Pkt) stellte die Weichen endgültig auf Heimsieg (12:6). Der starke Reichert durfte das spannende Match letztlich unter stehenden Ovationen des Volleyballtempels beenden (15:10).
„Das war eine gute Reaktion und ein gutes Signal für unser Team. Dieses Resultat stärkt die Mannschaft. Wir hatten ein paar Spiele, bei denen wir am Anfang hinten lagen und uns dann aufgegeben haben. Heute haben wir genau das Gegenteil gemacht und uns aufgebäumt. Darauf müssen wir jetzt aufbauen und diese positive Energie in die nächsten Spiele mitnehmen“, lobte Reichert die Moral seines Teams.
Gleiches betonte Geschäftsführer Kaweh Niroomand: „Es ist gut, dass wir auch so ein Spiel mal gedreht und gewonnen haben, aber es ist trotzdem in allen Bereichen noch reichlich Luft nach oben. Sebastian Kühner hat uns heute viel Energie gegeben und das Team angeführt, das war sehr wichtig.“ Hinzu kam ein letztes Mal im Jahr 2018 die großartige Unterstützung der BR Volleys Fans, die ihrer Mannschaft nun beim letzten Spiel des Jahres in Rottenburg (29. Dez um 19.30 Uhr) aus der Ferne die Daumen drücken werden.
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